Tipps fürs Wintercamping: Dos und Don’ts, damit du auch im Schnee warm bleibst
Outdoor-Saison? Gibt’s nicht! Wir finden: Man kann immer Zeit in der Natur verbringen. Egal, welche Jahreszeit und welches Wetter gerade ist. Aber wir geben zu: Schneeregen und Minusgrade wirken erstmal wenig einladend. Damit Camping trotz Eiseskälte gelingt und Spaß macht, solltest du einige Sachen beachten.
Die richtige Bekleidung ist Key
Fangen wir bei den Basics an: deine Klamotten. Die richtige Bekleidung ist bei Outdoor-Abenteuern zwar immer wichtig - im Winter aber nochmal ganz besonders. Du sollst schließlich nicht nur nicht auf Eisflächen und Matsch ausrutschen, sondern vor allem warm bleiben. Deshalb: Wetterbericht checken und danach abwägen, wie viele Schichten es braucht. Unabhängig davon sollten die äußeren Schichten - Jacke und Hose - unbedingt wasserfest sein. Der Zwiebellook hilft durch seine dämmende Wirkung, nicht zu viel von deiner Körperwärme zu verlieren. Aber Achtung: Wenn du zu viel anhast und dich sehr anstrengst, kannst du auch durchs Schwitzen frieren. Die Schichten, die du anziehst, sollten deshalb atmungsaktiv sein. Funktionsunterwäsche ist ein Muss! Handschuhe, Mütze und Schal verstehen sich von selbst. Die übrigens auch gern schon, wenn die Temperatur noch nicht ganz so niedrig ist. Pack am besten alles im Doppelpack ein, damit du wechseln kannst, falls was durchweicht.
Wenn deine Tour dich in verschneite Regionen führt, solltest du außerdem darüber nachdenken, in Schneeschuhe zu investieren. Ansonsten tun es normale Wanderschuhe auch.
Übernimm dich nicht!
Achte darauf, dass du dich nicht übernimmst. Wandern im Winter ist allein schon wegen des Wetters anstrengend. Außerdem brauchst du noch zwei, drei Dinge mehr als sonst. Das extra Gewicht beansprucht dich zusätzlich. Außerdem ist es einfach nicht so lange hell wie im Sommer. Plane deshalb lieber eine kürzere Route.
Bevor’s losgehen kann check nochmal alle Gadgets und, falls vorhanden, deinen fahrbaren Untersatz. Da sollte alles funktionieren und winterfest sein. Besser, die Löcher im Zelt vorher zu stopfen als dann nachts zu frieren.
Nicht nur für Hartgesottene: Eine Nacht in der HÄNG
Apropos Zelt: Das muss nicht zwingend sein. Wenn die Temperaturen es zulassen und du es dir zutraust, kannst du auch weiterhin in deiner HÄNG schlafen. Dann aber besser mit einem Underquilt - also einer Art Schlafsack für deine Hängematte. Den hängst du zur Isolierung direkt unter die HÄNG, damit die Kälte nicht bis zu dir hochkommt. Dann mit Isomatte und Schlafsack oder DÄCKE in die Hängematte kuscheln - fertig.
Pro Tipp: Eine Wärmflasche am Fußende sorgt für ein mollig warmes Gefühl, fast wie im heimischen Bett.
Foto: @sebus.96
Falls der Wetterbericht (oder deine Intuition) Niederschlag voraussagt, ist außerdem eine Schutzplane - als Dach über der HÄNG - unverzichtbar. Theoretisch ist das Campen in der Hängematte sogar bei Minusgraden möglich. Da kommt’s aber sehr auf dein eigenes Wärmeempfinden an und darauf, wie abgehärtet du bist. Taste dich am besten langsam vor und steigere dich von Tour zu Tour. Oder übe in den Tagen und Wochen zuvor mit einer kalten Dusche pro Tag. ❄
Alternativ: Übernachte im Zelt oder Van
Falls du dir das noch nicht zutraust, kannst du auch ganz klassisch im Zelt oder Van schlafen. Wenn du eine Gaslampe aufhängst, wird’s darin auch kuschlig warm. Achte darauf, dass dein Zelt winterfest ist, damit es im Falle des Falles auch die Last von frischem Schnee aushält. Der Eingang ist am besten an der windabgewandten Seite. So vermeidest du, dass er über Nacht zugeweht wird. Aber better safe than sorry: Pack trotzdem eine Schaufel mit ins Zelt, damit du dich im Notfall wieder freibuddeln kannst. Falls schon genug Schnee liegt, kannst du daraus auch einen Windschutz bauen. Aber Achtung: Wenn Schnee liegt und der Boden durchgefroren ist kann es schwierig sein die Heringe festzumachen. Hammer und Zange können da ganz nützlich sein.
Bei Wetter um den Gefrierpunkt und Schneeregen ist es besser, nicht im Wald zu übernachten. Nasser Schnee ist ziemlich schwer, und Äste können unter der Last abbrechen und auf dich drauffallen. Und das ist alles andere als eine entspannte Nachtruhe.
Wusstest du übrigens, dass wir über unsere Extremitäten (also Hände und Füße) die meiste Körperwärme verlieren? Deshalb: Egal, für welche Schlafstätte du dich letztlich entscheidest - Mütze, Schal und Handschuhe (und Socken!) solltest du nachts besser anlassen. Genauso wie die Funktionsunterwäsche. Und vorm Schlafengehen bitte nochmal die DÄCKE aufschütteln, damit die (Kunst-)Daunen dich auch wirklich wärmen können.