Outdoor Abenteuer im Sommer: Roadtrip zur Ostsee

Outdoor Abenteuer im Sommer: Roadtrip zur Ostsee

von Lutz Recknagel für camperetti.de

Der Plan beim Roadtrip ist, keinen Plan zu haben

Es gibt vieles, das am Roadtrip begeistert und das wir gerne empfehlen. Für uns ist das Wichtigste allerdings, keinen Plan oder festes Tagesziel zu haben. Nicht auf die Uhr zu schauen. Das ist das wahre Abenteuer beim Roadtrip. Eben genau das, was man im Alltag oft nicht genügend hat: Freiheit, Spontanität und Flexibilität. Mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und einfach mal stehen zu bleiben und zu genießen.

Wer noch dazu gerne unabhängig reist, ist mit einem Camper supergut beraten. Schließlich ist ein Camper ein rollendes Hotelzimmer und Restaurant in einem. Sonnenhut, Badesachen, eine HÄNGematte - wie sollte man auch sonst im Sonnenuntergang schaukeln - sollten ins Gepäck, ein bisschen Regenkleidung für stürmisches Wetter an der See sowie Verpflegung und schon kann‘s losgehen: Unser Ostsee-Roadtrip!

Einmal Ostsee und wieder zurück

Rügen, von uns als grobes Ziel angepeilt, kann man natürlich klassisch über die Autobahn erreichen. Aber spätestens beim ersten Stau sollte man runter von der Autobahn und auf der Landstraße weiterfahren. Die schönsten Orte liegen ohnehin abseits davon.

Unser Weg führt uns über die Landstraße durch die Mark Brandenburg. Wer kein Großstadtfeeling braucht, umfährt Berlin einfach und weiter in Richtung Schorfheide. Viel Wald und herrliche Seen tauchen hier auf. Das sollte man unbedingt nutzen, um kleine oder große Pause zu machen. Wer mag, schaukelt ein wenig zwischen den Bäumen. Man merkt sofort, wie sehr einen die Natur entspannt.

dunkler Campervan im Wald, daneben hängt eine rote Hängematte von HÄNG

Unser Weg führt weiter über das kleine und hübsche Fischerdorf Ueckermünde, dann Richtung Usedom, auf der anderen Seite des Stettiner Haffs. Erst als ein Schild auftaucht, „Schloss Mellenthin“, entscheiden wir, hier zu übernachten. Eine schöne alte Dorfkirche und tolle alte Pflasterstraße, die direkt zum Wasserschloss (inkl. Wassergraben und uralten Bäumen) führt. Unser Tipp für Romantiker:innen: Unbedingt einen Abendspaziergang hier machen!

Wer gerne einen typischen Tag am Ostseestrand verbringen möchte, und wen ein wenig Tourismus nicht gleich stört, sollte nach Heringsdorf fahren. Lange Strände, Eisbuden und jede Menge Sandburgen warten hier. Kinder werden es lieben. Haltet aber Kleingeld für die Strandnutzung bereit – die Strandkarten werden kontrolliert.

Mit dem Camper nach Stralsund

Ein bisschen Stadtfeeling gefällig? Dann ab nach Stralsund. Eine historische Altstadt voller Museen, Flair und viel Geschichte. Hier lässt sich auch an mehreren Tagen viel entdecken. Wer mit Kindern reist, sollte unbedingt das Ozeaneum Stralsund besuchen. Man sollte die Eintrittskarten aber besser vorbestellen – die Schlange kann mehrere hundert Meter lang sein. Nur das Parken ist bei den meisten Parkhäusern hier nicht ganz einfach. Bei einem Camper sollte man unbedingt seine genaue Dachhöhe kennen, oder gleich auf Nummer sichergehen und etwas außerhalb am Straßenrand parken.

Rügen lohnt sich als Tagesausflug absolut. Wir kannten die typischen Kreidefelsen und Strände bereits und haben deshalb lieber aus dem Camper heraus die vielen Alleen und alten Straßen genossen.

Innenstadt von Stralsund

Der wohl bekannteste Geheimtipp für Ostseeurlauber

Hiddensee! Die 45-minütige Überfahrt mit der Fähre ist an sich schon ein Highlight. Aber die Insel erst! Fast allein ist man hier, auf dieser traumhaften, beschaulichen Insel. Endlos viel Landschaft, Sandstrand, Pferdekutschen, die den Bus ersetzen, und der Leuchtturm am Dornbusch. Wie toll wäre es wohl, mit dem Camper auf dieser Insel zu stehen. Aber auf Hiddensee sind keine Autos erlaubt. Das macht die Insel vielleicht auch gerade erst so schön.

Unsere Tipps für einen entspannten Roadtrip

  1. Ohne Wecker aufstehen und sich nur von der Sonne wecken lassen. Es ist so schön, dass man gar nicht genug davon bekommen kann.
  2. Pluspunkt solar: Mit einem Solarpaneel auf dem Dach ist man nicht immer auf Strom angewiesen und kann autark den Urlaub genießen.
  3. Die Wendigkeit eines Campers nutzen. Mit Camper kann man auch mal eben durch die Stadt fahren. Man passt durch (fast) jedes Stadttor und eine kleine Sightseeingtour aus dem Auto heraus gibt’s oben drauf.
  4. Rücksicht auf die Anwohner und die Natur nehmen und möglichst niemanden stören. Ein kleines Stück außerhalb der Ortschaften findet sich meist ein Platz für einen Camper. Wenn man unsicher ist, ob man an diesem Ort stehen darf, einfach freundlich nachfragen. Die Allermeisten zeigen sich da sehr interessiert. „Kann man da oben auch wirklich schlafen?“, ist die Frage, die uns nach einem Blick auf das Aufstelldach am häufigsten gestellt wird. Danach kommt meist der begeisterte Ausruf: „Oh, ist das romantisch.“
geparkter, dunkler Camper mit Aufstelldach

Last but not least: Unser praktischster Tipp

Sand vom Strand von den Füßen draußen abwischen. Wir können euch nur wärmstens empfehlen, immer gleich acht zu geben und möglichst keinen Schmutz in den Bus zu tragen. Zumindest, wenn man nicht so viel Zeit mit Putzen oder Fegen verbringen möchte. Wir haben immer eine kleine Fußmatte im Auto, auf der die Schuhe abgestellt werden. Zur Not wird diese eben ausgeklopft.